Seit dem 1. Januar 2025 beträgt der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland 12,82 Euro brutto pro Stunde. Im Jahr 2024 lag er noch bei 12,41 Euro. Die Erhöhung soll dazu beitragen, den gestiegenen Lebenshaltungskosten und der Inflation Rechnung zu tragen.
Hintergrund: Was ist der Mindestlohn und wer ist betroffen?
Der gesetzliche Mindestlohn wurde 2015 eingeführt, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor unangemessen niedrigen Löhnen zu schützen und faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten. Grundsätzlich gilt er für alle volljährigen Beschäftigten in Deutschland. Ausnahmen bestehen jedoch für Auszubildende, ehrenamtlich Tätige und bestimmte Praktikantinnen und Praktikanten.
Die Anpassung des Mindestlohns erfolgt regelmäßig durch die unabhängige Mindestlohnkommission. Dabei werden Faktoren wie die allgemeine Lohnentwicklung und die wirtschaftliche Lage berücksichtigt. Mit der jüngsten Anpassung auf 12,82 Euro pro Stunde ist der Mindestlohn in Deutschland weiter gestiegen. Dennoch gibt es Forderungen, ihn auf 15 Euro zu erhöhen, insbesondere von Seiten der Gewerkschaften.
Wer überwacht die Einhaltung des Mindestlohns?
Die Einhaltung des Mindestlohns wird durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Zolls überwacht. Diese Behörde überprüft, ob Arbeitgeber den Mindestlohn korrekt zahlen. Besonders in Branchen mit einem hohen Anteil an Minijobs, wie der Gastronomie, dem Einzelhandel oder dem Reinigungsgewerbe, spielt die Kontrolle eine entscheidende Rolle.
Eine wichtige Maßnahme zur Überwachung ist die Dokumentationspflicht von Arbeitszeiten. Arbeitgeber sind verpflichtet, bei Minijobbern genaue Zeitnachweise zu führen. Diese müssen den Beginn, das Ende und die Dauer der täglichen Arbeitszeit enthalten. Diese Vorgabe dient dazu, Verstöße gegen den Mindestlohn aufzudecken und sicherzustellen, dass Minijobber auch tatsächlich für alle geleisteten Stunden bezahlt werden.
Mindestlohn: Vorteile und Herausforderungen
Die Einführung und regelmäßige Erhöhung des Mindestlohns haben insbesondere für Beschäftigte in Niedriglohnsektoren positive Auswirkungen. Sie profitieren von einem höheren Einkommen, das ihre finanzielle und soziale Absicherung stärkt.
Gleichzeitig stellen die zusätzlichen Dokumentationspflichten für Arbeitgeber einen organisatorischen Mehraufwand dar. Insbesondere kleine Unternehmen klagen über bürokratische Hürden. Dennoch sind diese Maßnahmen unerlässlich, um die Einhaltung des Mindestlohns zu gewährleisten und Lohndumping zu verhindern.